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Projekt
Park-Kliniken Berlin

DISTANCE – Digital Smart Hub For Advanced Connected Care

Gezielte Versorgung und Therapie nach intensivmedizinischer Behandlung

Die Park-Klinik Weißensee und die Schlosspark-Klinik – zusammen auch „die Park-Kliniken Berlin" genannt – gehören zu den privaten Krankenhäusern Berlins und haben eine gemeinsam geführte Verwaltung. Die Kliniken arbeiten auf verschiedenen Ebenen, wie beispielsweise in der Kardiologie und in der bildgebenden Diagnostik, eng zusammen.

Diese Vernetzung bietet Patienten ein erweitertes Diagnose und Therapiespektrum und ermöglicht den ärztlichen Teams einen breiten Einsatzbereich. Die Park-Klinik Weißensee ist ein Krankenhaus der Regel- und Notversorgung. Mit ihren 11 Fachabteilungen (zzgl. ZNA) und 338 Betten versorgt die Klinik nicht nur Patienten aus den umliegenden Bezirken, sondern je nach Spezialisierung weit darüber hinaus.

Die Notaufnahme der Park-Klinik Weißensee nimmt eine entsprechend wichtige Funktion bei der Notfallversorgung im Nordosten Berlins wahr und führt als Krankenhaus der Regelversorgung jährlich etwa 13.000 stationäre sowie rund 19.000 ambulante Behandlungen durch. Die Schlosspark-Klinik mit 382 Betten, 12 Fachabteilungen (zzgl. ZNA) und zusätzlichen ambulanten Einrichtungen ist akademisches Lehrkrankenhaus und wird mit ihren rund 900 Mitarbeitern in privater Trägerschaft geführt. Die Klinik führt als Krankenhaus der Regelversorgung jährlich etwa 10.000 stationäre sowie rund 13.500 ambulante Behandlungen durch.

Zielsetzung des Projektes

Die Park-Kliniken Berlin streben den Aufbau und Betrieb einer einheitlichen Interoperabilitätsplattform im gemeinsamen Rechenzentrum an, sodass über zwei Mandanten ein einheitlicher Funktionsumfang für beide Einrichtungen bereitgestellt werden kann. Dabei soll es zu keiner Ablösung von Primärsystemen (KIS, LIS, Archiv, etc.) kommen, sondern zu einer Erweiterung und Integration in die jeweils bestehenden Systemlandschaften.

Die Interoperabilitätsplattform soll dabei den Austausch von Dokumenten und strukturierten medizinischen Informationen innerhalb jedes Klinikums, als auch mit den jeweiligen lokalen medizinischen Kooperationspartnern, zwischen den beiden Kliniken und den Patienten über ein Patientenportal ermöglichen.

Mit Hilfe der „IOP der Park-Klinken“ sollen im ersten Schritt Dokumente IHE-konform und anschließend strukturierte Patientendaten HL7-FHIR-konform interoperabel zugänglich gemacht werden. Die Behandlungsdokumente werden dabei in einem separaten IHE-konformen Archiv gespeichert.

Die Park-Kliniken Berlin planen das bereits vorhandene Pegasos-Archiv der Firma NEXUS|Marabu als Repository zu verwenden. Die IOP soll dabei die Metadaten der Dokumente (Registry) verwalten, den Patientenbezug sichern und den Dokumentenzugriff steuern.

Für die Nutzung von strukturierten HL7-FHIR Daten soll in der IOP ein eigenständiges Clinical Data Repository (CDR) etabliert werden. Das FHIR CDR soll dazu durch einen Terminologieserver unterstützt werden, der bei der semantischen Normierung der Daten unterstützt und Terminologien strukturiert bereitstellen kann. Dabei sollen rechtliche Anforderungen und Datensicherheitsanforderungen, wie Zugriffe, Rechte, Rollen und Protokollierung, in einem Modul vereint und dann sowohl im IHE-, als auch im FHIR-Kontext umgesetzt werden.

Die Park-Kliniken Berlin streben eine größere Herstellerunabhängigkeit und mehr Souveränität über Prozesse und die selbständig erhobenen Daten an. Die IOP soll diesen Prozess fördern, die Ebenen Visualisierung, Datenverarbeitung, Datenverfügbarkeit und Datenhaltung voneinander lösen und aus drei primären Modulen aufgebaut sein.

  • IHE-Modul
  • FHIR-Modul
  • Kernel-Modul

Das Projekt wird mit KHZG-Fördermitteln finanziert.

Nutzen und Mehrwerte für die Park-Kliniken

Durch die Etablierung der IOP und den digitalen Austausch von Behandlungsdokumenten bzw. -daten kann das behandelnde medizinische und pflegerische Personal auf die aggregierten relevanten Behandlungsinformationen zugreifen. Verwertbare Dokumente und Informationsobjekte sollen mittels internationalen Standards und effektiven Terminologien aufbereitet werden und ohne weitere organisatorische Aufwände in die Behandlung einfließen. Der Nutzen soll bei Patienten ankommen, diese sollen Angaben zu ihren Behandlungen nicht mehrfach wiederholen oder über verschiedene Portale mehrfach eingeben müssen.

Die IOP ist in die Umsetzung aller Anfragen von externen Partnern (Kliniken, MVZ, Patientenportal, Zuweiserportal, Reha-Einrichtungen) involviert und steuert Abfragen an das digitale Archiv.

Digitale Dienste der IOP werden unter Nutzung international anerkannter Standards für die Digitalisierung im Gesundheitswesen umgesetzt. Als zentrale Datendrehscheibe ist die IOP zudem Schnittstelle zwischen internen IT-Verfahren, wobei Daten- und Informationsflüsse gesteuert und protokolliert werden. Konkret werden folgende Mehrwerte durch den Aufbau der IOP erwartet:

  • Geringerer Verwaltungsaufwand für das klinische Personal durch die Reduktion von administrativen Such-, Nachfrage-, Dokumentations- und Organisationstätigkeiten
  • mehr Zeit für die Patientenversorgung
  • Verbesserung der medizinischen Behandlungsqualität
  • Reduktion der Risiken einer Fehl- oder Falschbehandlung durch die Verbesserung der Informationslage
  • Vermeidung von Zeitverlusten bei der Behandlung
  • Vermeidung von Doppeluntersuchungen
  • Steigerung der Behandlungstransparenz für Patient:innen
  • Steigerung des Komfortempfinden für Patient:innen
  • Ökonomischere Gestaltung der Gesamtbehandlung
  • Vereinfachung des Austausches von Dokumenten und strukturierten Daten von Patient:innen, die gemeinsam behandelt werden
  • Unterstützung der Prozesse, die über das Patientenportal gesteuert werden
    • Terminvereinbarung
    • Aufnahme (ambulant/stationär/ZNA)
    • Entlassung nach Behandlung und Entlassmanagement
    • Bereitstellung aller medizinisch relevanten Patienteninformationen im Fallkontext für alle am Behandlungsprozess beteiligten Akteure (dokumentenbasiert oder strukturiert)
  • Zukunftsfähigkeit zur weiteren Datennutzung ist gegeben:
    • durch Berücksichtigung der Spezifikationen der gematik: Daten können später im Kontext der ePA genutzt werden
    • durch Berücksichtigung der deutschen FHIR-Basisprofile, ISiK, KBV MIO, Profile des MII-Kerndatensatzes und weiterer Standards
14. Dezember 2022

Projekt DISTANCE

Volker Lowitsch (HITS, links) und Andreas Kumbroch (März AG) starten das Kickoff-Event zu DISTANCE.
März Health Suite
Volker Lowitsch (HITS, links) und Andreas Kumbroch (März AG) starten das Kickoff-Event zu DISTANCE.